Philosophia perennis, Absolutes Wissen
Auf dieser Seite gebe ich die Weisheitslehren kurz zusammengefasst so wieder, wie ich sie bisher verstanden habe.
Von allem Anfang an war es meine Überzeugung, dass sich in Wirklichkeit jedes Denken mit dem großen Ziel beschäftigt, wie der Mensch zum geistigen Eins-werden mit dem unendlichen Sein gelangen kann.
Albert Schweitzer
Philosophia perennis = Ewige Weisheit
Philosophie und Philosophia perennis
Die Begriffe stammen aus dem Griechischen und bedeuten:
Phil – Der Freund
Sophia – Die Weisheit
perennis - andauern.
Nun ein Zitat von René Guénon (1886-1951):
Die Philosophen der Antike gaben zu, dass die rationale Erkenntnis, also die Philosophie, nicht den höchsten Grad der Erkenntnis, die Weisheit, repräsentiert.
So wie ein Mittel nicht für ein Zweck genommen werden kann, so kann analog die Liebe für die Weisheit nicht die Weisheit selbst ersetzten. Da die Weisheit in sich mit der wahren inneren Erkenntnis identisch ist, kann man sagen, dass die philosophische Erkenntnis nur eine oberflächliche und äußerliche Erkenntnis ist. Sie hat daher in sich und für sich keinen eigenen Wert. Sie konstituiert bloß einen ersten Grad auf dem Weg der höheren und effektiven Erkenntnis, welche die Weisheit ist.
Ist es möglich, dass die Weisheit wie die äußerliche Erkenntnis durch Wörter und Bücher unterrichtet werden kann? Dies ist wirklich unmöglich und wir werden den Grund dafür sehen. Wir können aber schon bestätigen, dass die philosophische Vorbereitung nicht ausreichend war, nicht mal als einfache Vorbereitung, denn sie bezieht sich nur auf eine beschränkte Fakultät, nämlich den Verstand, während die Weisheit der Qualität des Seins als Totalität eigen ist.
Es existiert daher eine Vorbereitung zur Weisheit, die der Philosophie überlegen ist und sich nicht dem Verstand zuwendet, sondern der Seele und dem Geist und die wir innerliche Vorbereitung nennen könnten.
Die „Mysterien“ hatten immer einen reservierten und geheimen Charakter (das Wort „mysterium“ bedeutet etymologisch völlige Stille) und die Dinge, auf die sie sich bezogen, konnten nicht mit Worten ausgedrückt werden, sondern nur mit einer Methode übermittelt werden, die auf der Stille basiert. Die Modernen jedoch, jegliche Methode ignorierend, die nicht die Verwendung von Wörtern impliziert, dachten fälschlicherweise, dass es in den Mysterien überhaupt keinen Unterricht gäbe.
Wir können bestätigen, dass sich dieser stille Unterricht Bildern, Symbolen und anderen Mitteln bediente, welche den Zweck hatten, den Menschen zu innerlichen Zuständen zu führen, die es ihm erlaubten, stufenweise zur effektiven Erkenntnis zu gelangen – das bedeutet: zur Weisheit.
René Guénon (1886-1951)
Was bedeutet Philosophia perennis - Die ewige Philosophie ?
Diese macht überzeitliche Aussagen über “Die Kunst, glücklich zu leben”,
also zu der Beziehung zwischen den Menschen, der Natur und der Wirklichkeit.
Die Wirklichkeit ist das, was wirkt.
Nachfolgend versuche ich zu beschreiben, worum es bei der Philosophia perennis geht.
Ich gebe meine eigene Meinung wieder, die ich mir aufgrund der jahrelangen Lektüre zahlloser Bücher von Weisen / Mystikern und bei sehr vielen Kursen mit weisen Lehrern gebildet habe.
Diese Seite mag Menschen helfen, spirituelle Texte besser zu verstehen, besonders, wenn diese von Weisen oder Mystikern verfasst worden waren.
Als Weise bezeichne ich Menschen,
die die All-Eins-Sein- Erfahrung erlebt haben,
die wissen, wer sie sind und
die nicht mehr aus dem Dualismus heraus, sondern aus der Ganzheit heraus wirken, sprechen und schreiben.
Philosophia perennis bedeutet
die eigene Erfahrung der Wahrheit,
die eigene Erfahrung des Numinosen in der Welt,
die Erfahrung des Wesentlichen,
die überall und zu allen Zeiten gleich war und weiterhin gleich sein wird.
Es geht um Dinge, die der Verstand, die Ratio und die Logik nicht direkt erreichen können.
Die immerwährende Wahrheit beruht auf einer Daseins-Erfahrung, die von den großen spirituellen Lehrern, Religionsgründern, Mystikern, Philosophen und sogar Wissenschaftlern gefühlt und dann beschrieben wurde.
Sie wird "immerwährend", "ewig", "universal" oder „absolut“ genannt, weil sie praktisch in allen Kulturen und Zeiten nachzuweisen ist – mindestens seit den hinduistischen Veden und Upanishaden seit 3000 vor Chr..
Es geht um die erste Wirklichkeit. Das ist das, was wirkt.
Es geht um die Wahrheit. Das ist das, was ist.
Es handelt sich dabei um etwas - mit Worten – Unnennbares, Unbeschreibbares.
Es ist vergleichsweise so: Man kann den Duft einer Rose nicht so mit Worten beschreiben, dass der Zuhörer dann weiß, wie man die Rose gerochen hat. Der Zuhörer kann der Schilderung des Geruchs glauben, der Erzähler hat aber eine innere, unerschütterliche Gewissheit über den wahrgenommenen Geruch.
Oder: Versuchen Sie einmal, das Gesicht Ihrer Mutter mit Worten genau zu beschreiben.
Oder: Versuchen Sie einmal, Ihre Lieblingsmusik mit Worten genau zu beschreiben.
Diese Seiten bewegen sich also am Rande des Undenkbaren und Unnennbaren.
Saint-Exupéry drückte das so aus:
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Ein Ring aus Gold kann umgeschmolzen werden. Das Gold bleibt Gold, unabhängig von der Form, in der es sich manifestiert. Es geht darum, die “Goldheit” der Dinge zu sehen und nicht ihre “Ringheit”, die das Ego sieht.
Obwohl das Numinose unnennbar ist, wurden zahllose Bücher darüber geschrieben. Jeder schrieb so, dass seine Mitmenschen ihn verstehen sollten, weshalb die Sprache der jeweiligen Kultur und dem Zeitalter angepasst ist. Vedische-Texte, ZEN- Text, Bibel- Texte und Sufi-Texte unterscheiden sich also auf den ersten Blick enorm, bis man die gemeinsamen, gleichen Aussagen heraus spürt.
Diese erste Wirklichkeit wird beim Schamanismus und vor allem bei den mystischen Richtungen der Weltreligionen gespürt und wahr-genommen, also im
>Yoga beim Hinduismus,
>Kabbala im Judentum
>ZEN im Buddhismus
>Mystik im Christentum
>Sufismus im Islam.
Alle kennen die gleiche, absolute Wahrheit, die immerwährende Gültigkeit besitzt und die an den innersten Kern des Mensch-SEINS rührt und alles über die Absolute, Universale Wahrheit und die tiefste Bedeutung des Mensch-Seins ausdrückt.
Alle beantworten die existenziellen Fragen:
Woher komme ich ?
Was ist der Sinn des Lebens ?
Wohin werde ich gehen ?
Die Weisheit ist deshalb gleich, weil sie nicht in einer dualistischen Weltansicht mit dem Kopf erdacht ist. Vielmehr handelt es sich um eine SEINS-Erfahrung. Diese wird von all den Menschen sehr ähnlich gefühlt und erspürt, welche die Gnade haben, diese Erfahrung machen zu dürfen. Diese Menschen erfahren unseren Urgrund, die Wahre Wirklichkeit, unser Wahres Wesen und die All-Einheit im Absoluten.
Dualismus
Wenn man die Wirklichkeit durch seine Ego-Linse betrachtet, mit seinen Vorlieben und Abneigungen, mit unseren Vorurteilen, dann sehen wir Uneinigkeit und Gegensätzlichkeit. Wenn man mit dem Kopf abwägt, befindet man sich im Dualismus: Die Dinge sind gut oder schlecht, groß oder klein, scharf oder stumpf, hüh oder hott. Bei Problemen findet man natürlich keine ganzheitliche Lösung.
Bezogen auf Engel und Teufel gibt es ein m.E. fantastisches Bild von Escher, das die Ganzheit von Engeln und Teufeln zeigt,
siehe http://www.mathe.tu-freiberg.de/~hebisch/cafe/mce/galerie/kreislimitIV.html
Alles was man spürt oder fühlt ist dagegen Nicht-Zwei, also ganzheitlich.
Es geht um ganzheitliches, also nicht-dualistisches Wissen aus unseren Bauch-, Herz- und Geist-Zentren (Intuition).
Siehe dazu auch die Seite „Bild vom Menschen“.
In der christlichen Sprache bedeutet dies:
Nicht an Gott / die Gottheit so glauben, wie es die Kirche lehrt
(Offenbarungsreligion = man glaubt nicht Gott, sondern einem Offenbarer),
sondern das Numinose selbst erfahren, selbst spüren, selbst fühlen, wie z.B. Buddha, Jesus oder Mohammed das Numinose gespürt hatten. Die eigene Seinserfahrung ist dann die selbe wie die von Buddha, Jesus, Mohammed oder den Tausenden von Weisen seit Jahrtausenden. Von solchen Menschen kann man dann sagen:
“Er glaubt nicht an Gott, er kennt IHN“.
Allerdings kann niemand Gott jemals ganz kennen, weshalb kein Weiser jemals solch eine Behauptung selbst aussprechen würde.
Wenn Menschen heutzutage diese SEINS-Erfahrung der Ersten Wirklichkeit machen, erleben sie dasselbe wie alle Mystiker und Weise seit Jahrtausenden vorher. Diese Erfahrung entspricht unserem Mensch-SEIN und ist deshalb bei allen Menschen dieselbe.
Dualität von Gott und Welt
In den theistischen Traditionen fällt die Dualität zwischen Mensch oder Welt zu Gott auf. Solange man sich als Ich wahrnimmt, erfährt man Gott als gegenüber - wie in den theistischen Religionen. Wenn man die All-Einheit erfährt, ist man auch mit der Ersten Wirklichkeit eins -wie in den nicht-theistischen Religionen. Doch natürlich basieren auch die theistischen Religionen auf der All-Einheit (Jesus: Ich und der Vater sind eins), und alle theistischen Religionen haben ihre mystischen Wege mit direkter Gotteserfahrung = Unio mystica. Nur die Amtskirchen und deren Gläubigen unterscheiden ggf. zwischen der physischen Welt und der spirituellen Welt = Himmel. Wenn wir das gesamte Spektrum der Wahren Wirklichkeit sehen, dann sehen wir die ganze Realität, wir sehen die Dinge objektiv, so, wie sie sind.
Die Spaltung zwischen Himmel und Erde spiegelt unsere eigene Spaltung in Wesensnatur und Persönlichkeit wieder. Während unserer Kindheitsentwicklung entsteht allmählich die Persönlichkeit und gleichzeitig nimmt unser Zugang zur eigenen Wesensnatur ab. Wir sehen und spüren nur noch einen Teil der Realität, wir werden blind für die Wahre Wirklichkeit.
Ist unsere Sicht teilweise blockiert und sind wir mit dieser Blindheit geschlagen, sehen wir nur einen Teil dessen, was ist, und halten ihn aber für alles, was es gibt. Wenn wir auf diese Weise blind sind, betrachten wir die Welt als rein physisch und glauben, die Wahre Wirklichkeit sei woanders bzw., dass es diese gar nicht gibt. Wir sehen dann eine leere Welt ohne Gott, eine Welt ohne Liebe, Sinn und Gerechtigkeit, und meinen, so sei die Welt wirklich.
Dies wird in einem Gleichnis so beschrieben: Wir sind wie Menschen, die durch einen Strohhalm in die Ferne schauen und meinen, das, was sie sehen, sei alles, was ist.
Der Frosch, der im Brunnen lebt, beurteilt das Ausmaß des Himmels nach dem Brunnenrand. Mongolische Weisheit
Geschichte:
Der Nihilist leugnete radikal alles Übersinnliche.
“Also glauben Sie an nichts?”
“Ich glaube nur an das, was ich verstandesgemäß begreifen kann.”
“Nun ja, das kommt schließlich auf’s gleiche hinaus.”
Aldinger
“Solange ich Gott nicht sehen kann, leugne ich seine Existenz”, sagte ein Atheist zum Pfarrer. ”Wenn das Ihr einziges Argument ist”, antwortete der, ”dann leugne ich aus dem gleichen Grund Ihren Verstand.”
Aldinger
Der Abt Chateauneuf, Großsiegelbewahrer Ludwigs XIII, wurde im Alter von neuen Jahren einem Bischof vorgestellt, der ihm folgendes Angebot machte: “ Höre, mein kleiner Freund, sage mir, wo der liebe Gott ist, so kriegst du eine Apfelsine. “
“ Mein Herr,“ antwortete das Kind, “ ich gebe Ihnen zwei, wenn Sie mir sagen, wo Er nicht ist. “
Aldinger
Wenn man sich mit den Weisheitslehren beschäftigt, sollte man bereit sein, seine verzerrten Vorstellungen vom Menschen, von der Welt und von Gott zu verändern.
Wissen
Es gibt mindestens zwei Arten von Wissen:
1. Intellektuelles Wissen
Zum Organisieren ist das nützlich. Das Denken - das Grübeln, das Hirnen, das Kopfkino oder wenn man sich etwas vorstellt - vernebelt aber unser wahres Wesen, so dass man es nicht spüren kann. Siehe auch Seite “Glücklich sein”.
2. Absolutes Wissen
Wenn man etwas erfahren hat - den Geruch einer Rose z.B. oder “das Große Geheimnis”, weiß man es und man besitzt eine unbedingte, innere Gewissheit und Sicherheit, dass dies so ist, wie man es selbst erfahren hat. Was Andere dazu meinen ist nicht entscheidend. Man verlässt sich auf sich selbst. Es geht um ganzheitliches, also nicht-dualistisches Spüren, Erfahren und Wahr-nehmen aus unseren Bauch-, Herz- und Geist-Zentren (Intuition).
Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch,
aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.
Heisenberg
Begriffe und Namen für Gott / Gottheit:
Alle Menschen mit SEINS-Erfahrung, die „ES“ erfahren haben, beteuern,
dass „ES“ für den menschlichen Verstand unfassbar ist und
dass “ES” mit Worten unnennbar, unsagbar und unbeschreiblich ist.
Das ewige Tao kann man nicht lehren.
Den ewigen Namen kann man nicht nennen.
Zwei Zeilen von Kapitel 1 aus dem Tao Te King von Laotse (600 v. Chr.),
Übertragung von Linde v. Keyserlingk.
Die Indianer nannten ES “das Große Geheimnis”.
Dies ist für mich eine der besten Beschreibungen von dem, was man nur erfahren, aber nicht erdenken kann.
Dennoch kommen wir Menschen nicht umhin, darüber zu sprechen und zu schreiben. Für den dualistischen, christlichen Begriff „Gott“ gibt es unzählige Synonyme, z.B.:
SEIN
ES
Erste Wirklichkeit
Die Wahre Wirklichkeit
Die Absolute Wahrheit
Die Universale Wahrheit
Das Unnennbare
Das Numinose
Wahres Wesen
Höheres Selbst
Mutter, Vater
Buddhanatur
Die All-Einheit
Das All-Eine
Das Allmächtige
Das Absolute
Ganze Realität
Reines Bewusstsein
Die Leere
Die Erste Ursache
Die Urenergie
Der Urgrund
Höhere Intelligenz
Die Macht, die Kraft (Star Wars)
Nada (Johannes vom Kreuz, 1542 -1591)
Grund (Johannes Tauler, 1300 - 1361)
Das Große Geheimnis
Das Mysterium.
Begriffe wie Gott, Wirklichkeit, Wahrheit usw. weisen auf das unnennbare Mysterium hin.
Das Mysterium ist in der Gegenwart überall präsent, also in Ihnen und vor Ihren Augen, aber man spürt es nicht, da wir uns seit unserer Jugend mit einer dualistischen Vorstellung = Grenze umgeben haben. Nur die Weisen nehmen ES wahr und erzählen uns davon in Gleichnissen.
Im Islam gibt es 99 herrliche Namen für Allah, u.a.
der Gerechte, die Liebe, das Licht hinter der Sonne, die Kraft, die Güte, usw.
Es ist so, dass man “ES” offenbar auf mindestens 99 Arten unterschiedlich empfinden kann, es sind vergleichsweise unterschiedliche Düfte oder Energieformen, die man wahr-nehmen kann. Das große Geheimnis hat also mindestens 99 Aspekte oder Qualitäten, die man selbst spüren kann, wenn man dafür sensibel ist.
Sie finden die 99 herrliche Namen für Allah im Anhang am Schluss dieser Seite.
Vergleiche: Jesus sprach:
Ich bin das Licht (Joh. 8,12) , der Weg, die Wahrheit und das Leben (Joh. 14,6).
Die Erfahrung der Wesensnatur wird christlich “Unio mystica” genannt.
Die Gottes-Begriffe im Hinduismus sowie Hinweise zur Trinität und Jungfrauengeburt finden Sie auf der Seite “Hesse: Siddhartha”
Die Macht in Star Wars
Bei Umfragen in England und Neuseeland haben bereits sehr viele Bürger die Jedi-Religion als ihre Religion angegeben. In England stellte die jährliche Volkszählung im Jahr 2001 über 390.000 Einwohner fest, die sich zur „Religion“ der „Jedi Ritter“ bekannten, in Neuseeland wohl 79 000 Bürger.
Für den Webmaster war es sehr interessant, im Internet über “die Macht “ zu recherchieren.
Mehr darüber finden Sie auf der Seite 3.4 “Die Macht in Star Wars”.
Aus der Lektüre der Bücher von Weisen weiß man:
Jedermann, der sich unter Gott etwas vorstellt, geht automatisch irre, denn ES ist mit dem Kopf unvorstellbar, er kann nur erfahren werden. Neutrale Namen, die man nicht gedanklich mit Bildern unterlegen kann, wie z.B. „Das Numinose“ oder „Die Leere“ oder „Das Absolute“ oder “das Große Geheimnis” sind also unverfänglicher als z.B. „Vater“.
ES ist kein Gedanke und keine Vorstellung, sondern eine Erfahrung. Jede Vorstellung davon stellt sich als Vor-stellung, als Barriere der Erfahrung in den Weg.
Dies ist auch eine christliche Weisung: “Du sollst Dir kein Bildnis machen”.
Geschichten:
Als mal ein Weiser die Bienensprache verstand, fragte er die Bienen: “Wie sieht Gott aus? Gleicht er euch? “Gott?”, antwortete die Biene, “nein, wahrhaftig nicht, - wir haben nur einen Stachel, aber Gott hat zwei!”
Aldinger
Was ist Gott bloß für ein Mensch?
Aldinger
Ein Prediger fragte: “ Wer hat Gott geschaffen? “
“ Du “, erwiderte der Weise.
Der Prediger schaute ihn entgeistert an.
“ Willst du mir im Ernst erzählen, dass ich Gott geschaffen habe? “
“Den, über den du ständig nachdenkst und sprichst - ja! “ sagte der Weise ruhig.
Mello
Gott beschloss, der Erde einen Besuch abzustatten, also schickte er zuvor einen Engel hinunter, um zu sehen, wie dort die Lage war.
Der Engel kehrte zurück und berichtete: “ Die meisten haben nicht genug zu essen, und sehr viele sind arbeitslos. “
Gott sagte: “ Dann werde ich in der Form von Nahrung für die Hungernden erscheinen und als Arbeit für die Arbeitslosen. “
Mello
Auf der Straße traf ich ein kleines Mädchen, zitternd in einem dünnen Kleid, ohne Hoffnung,etwas Warmes zu essen zu bekommen. Ich wurde zornig und sagte zu Gott: “ Wie kannst du das zulassen? Warum tust du nichts dagegen? “
Eine zeitlang sagte Gott nichts. Aber in der Nacht antwortete er ganz plötzlich: “ Ich habe wohl etwas dagegen getan. Ich habe dich geschaffen. “
Mello
“ Ich möchte Ihnen die gute Nachricht meiner Religion verkündigen “, sagte der Prediger.
Der Weise war ganz Ohr. “ Gott ist die Liebe. Er liebt uns und belohnt uns auf ewig, wenn wir seine Gebote befolgen.
“Wenn? “ sagte der Weise. “ Dann ist die Nachricht doch nicht ganz gut, oder? “
Mello
Ganzheit - Einheit
Daio Kokushi, um 1300 n. Chr. wußte und formulierte so :
“Es gibt eine Wirklichkeit, die vor Himmel und Erde steht.
Sie hat keine Form, geschweige denn einen Namen.
Augen können sie nicht sehen.
Lautlos ist sie, nicht wahrnehmbar für Ohren.
Gebt eure Worte auf, entleert eure Gedanken,
dann kommt ihr soweit, das eine SEIN zu erkennen“.
Nachvollziehbar ist dies vielleicht mit folgender Analogie
Wer die Mutter kennt,
erkennt sie in allen ihren Söhnen.
Zwei Zeilen von Kapitel 52 aus dem Tao Te King von Laotse (600 v. Chr.),
Übertragung von Linde v. Keyserlingk.
Sieht man die Wirklichkeit objektiv, d.h. nicht durch seine Ego-Perspektive, dann gibt es kein Ich und Du, kein von Gott oder der Leere getrenntes Universum, nicht Persönlichkeit und Wesensnatur. Die Wirklichkeit ist nicht dual.
Wenn man die Einheit erlebt, sieht man, dass alles, was geschieht, vollkommen ist, man sieht die Schönheit und Harmonie von allem, was geschieht, weil es das ist, was ist. Man sieht, dass jeder eine “Zelle” im kosmischen Körper, ein Teil des Körper Gottes ist. Das ist die Wirklichkeit jenseits der egoistischen Illusion. Wenn die Wahrnehmung der Einheit fehlt, bedeutet dies den Verlust des Gottesbewusstseins.
Man kann keine eigenständige Exsistenz getrennt vom Körper des Universums besitzen - wie die Augen nicht ohne unseren Körper exsistieren können. Jedes Gefühl, nicht Teil der Einheit zu sein, ist eine Verblendung, eine mentale Halluzination, eine Betrachtung der Dinge durch die subjektive Linse des Ego. Das Ego ist wie eine Welle, die glaubt, ohne das Meer exsistieren zu können. Berge sind zwar getrennte Berge, aber Teile der Erde.
In der Wirklichkeit existiert das Manifeste und das Unmanifeste in Nicht-Dualität.
Das Numinose ist unsichtbar, immerwährend und allgegenwärtig, aber nur in der Gegenwart wahrnehmbar.
Die „Alchemie“ war ein Deckmantel für die eigene Suche nach Gott, also der Gottes-Erfahrung, der Unio mystica, in Zeiten, in denen diese Suche wegen der Inquisition heimlich stattfinden musste. Die verwendeten Begriffe und Terminologie bezieht sich auf innere Prozesse, die erfahren wurden.
Goethe sagte, es gebe nur eine Weltenseele, also keine Einzelseele.
Ich persönlich kann mir intellektuell nicht vorstellen, wie es eine Einzelseele geben könnte, wenn man mit allem eins ist in der ALL-Einheit.
Du und ich sind auf der geistigen Ebene eins.
Das drückt Rumi so aus:
Ein Freund an der Türe des Freundes
Ein Freund kam und klopfte an des Freundes Tor.
Dieser rief: „Wer bist du, wer steht davor“ ?
Er sagte: „Ich!“.
„Gehe fort“ ! befahl der Freund.
„Es ist noch nicht die rechte Zeit gekommen;
an diesem Tisch ist kein Platz für den Unreifen“
Der Arme ging und auf Reisen,
getrennt von dem Freunde,
brannte er - im Trennungsfunken - für ein Jahr.
Der Gebrannte reifte.
Er kehrte zurück,
umkreiste wieder das Haus des Freundes.
Und klopfte ans Tor voller Sorge,
dass ihm entschlüpf' kein Wörtlein unbedacht.
Es rief der Freund: „Wer steht dort vor dem Tor“?
Er antwortete: „Du selbst bist es, oh Dieb meines Herzens“.
Der Freund erwiderte: „ Nun, da du ich bist,
o Ich, komm herein!
In diesem Haus ist für zwei kein Platz“.
Existenz
Häufig wird im spirituellen Sinn mit Existenz das bezeichnet, was ewig währt, also das Wesen oder, christlich ausgedrückt, die Seele. Dann ergibt sich daraus, dass alles, was z.B. mit den Augen sichtbar ist, nicht wirklich existiert.
Dazu :
Die Seelen sind frei vom Tod
Ovid
Wenn ein Geist stirbt, wird er Mensch. Wenn ein Mensch stirbt, wird er Geist.
Novalis
“ES” erreichen wollen
Da das Wesen oder ES bereits in jedem Mensche da ist, kann man es nicht erlangen.
Wir sind bereits eine Seele von Mensch.
Liebe
Gott hat viele Aspekte oder Qualitäten. Eine davon ist die Liebe. Wie man weiss, ist Gott allgegenwärtig. Daraus folgt: Wir haben nicht nur Liebe im Herzen, sondern wir sind in der Liebe oder wir sind in Gott. Man muss nichts suchen, die Große Suche kann beendet werden, denn ES ist bereits da. Dafür muss man offen sein, keine Vor-Stellungen haben, man braucht ES “nur” wahr- zu nehmen.
Was ist wesentlich im Leben ? Alles Tun, das uns zu unserem Wesen führt !
Siehe dazu die Seite „Bild vom Menschen“.
Man muß ZEN unabhängig von der Zen-Schule des Buddhismus verstehen. Zen gehört weder einschließlich, noch ausschließlich zu der buddhistischen Zen-Schule. Ich halte Zen für die universale Wahrheit, die wahres Wissen und Frieden in das Leben der Menschen in der Welt bringt. Jede Religion und Kultur sollte Nutzen ziehen aus dem, was Zen an geistigem Wert anzubieten vermag.
Zenkei Shibayama , 1894-1974, Zen in Gleichnis und Bild, Bern 1974
Lebensweisheit:
Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann
und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.
von Ch. F. Oettinger oder dem deutsch-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr.
Mehr zur Quelle siehe http://www.wlb-stuttgart.de/referate/theologie/oetgeb00.html
Die Einheitserfahrung ist das Wesentliche in der Philosophia Perennis. Diese Einheitserfahrung ist seit Jahrtausenden gleich.
Spirituelle Lehrer oder Meister
Wozu braucht man einen spirituelle Lehrer?
Beispiel 1:
Wenn Sie als Wanderer an den Rand einer 5 Millionen Stadt in Indien ankommen und eine bestimmte Strasse in der Stadt suchen, können Sie entweder alleine (sehr lange) herumsuchen oder sich führen lassen.
Beispiel 2:
Die mystischen Traditionen der fünf Weltreligionen sind wie fünf verschiedene Aufstiegs-Wege auf einen Berg. Für den schwierigen Aufstieg durch die Felsen können Sie entweder alleine den Weg suchen oder einen erfahren Führer um Hilfe bitten. Laufen müssen Sie aber selbst.
Als der Meister gefragt wurde, was er an seinen Schülern tue, sagte er:
“Dasselbe, was ein Bildhauer an einer Tigersstatue tut: Er nimmt einen Marmorblock und schlägt alles ab, was nicht wie ein Tiger aussieht.”
Als sein Schüler später wissen wollte, was er damit genau meine, sagte der Meister:
“Meine Aufgabe ist, alles wegzumeißeln, was nicht du bist: jedes Denken, Empfinden, jedes Verhalten, jeden Zwang, der dir aus deiner Bildung und Vergangenheit anhaftet.
Mello
Verschiedene Schulrichtungen -
Es gibt sehr viele verschiedene Wege:
Es gibt Lehren des Kopfes, des Herzens, des Bauches.
Genauer: Es gibt Lehren der Leerheit, der Bewusstheit, der Versenkung, der Liebe, des Mitgefühls, des Willens, der Wahrheit, der Klarsicht, des „sein Bestes tun “(keine Nachlässigkeit).
Jeder Weg ist eine Facette desselben Einen. Alle Lehren führen zu demselben Ort.
Beispiel: Die mystischen Traditionen der fünf Weltreligionen sind wie fünf verschiedene Aufstiegs-Wege auf einen Berg. Das Gipfelerlebnis - so es eines gibt - ist dann für alle gleich.
Erleuchtungsstufen - Stufen der Erkenntnistiefe
Es gibt Menschen, die sekundenweise ein Einheiserlebnis haben, andere z.B. stundenlange oder gar tagelange. Die Erkenntnistiefe kann dabei sehr unterschiedlich sein.
Wenn man z.B. annimmt, dass es 100 Erkenntnisstufen gibt - die tiefste ist das universale Bewusstsein - dann gibt es sicher auch 100 verschiedene Weise, die gerade auf einer dieser 100 Erkenntnisstufen stehen - also wird es auch 100 Lehrer und 100 Schulenrichtungen geben, die Unterschiedliches lehren, weil die Lehrer auf den unterschiedlichen Erkenntnisstufen stehen. Dies macht die zahllosen Unterschiede zwischen den Lehrern und Gurus erklärbar.
Woran erkennt man einen guten, echten, spirituellen Lehrer oder Meister?
Es geht um Dinge, die der Verstand, die Ratio und die Logik nicht direkt erreichen können.
Es gibt derzeit viele Menschen auf der Erde, die zu dieser SEINS-Erfahrung erwacht sind. Viele davon wollen anderen Menschen helfen, auch diese SEINS-Erfahrung zu erleben. So gibt es sehr viele spirituelle Lehrer / Meister und Schulen, die Suchende auf dem Weg zur SEINS-Erfahrung unterstützen.
Dies im Sinne von Bergführern, die dem Suchenden den unbekannten Weg auf einen Berggipfel zeigen, weil sie diesen schon gegangen sind. Aber gehen muss jeder selbst diesen Weg. Auf dem Berg hat jeder dann die Chance, ein Gipfelerlebnis zu erfahren - wenn ihm diese Gnade wiederfährt. Diese Gipfelerfahrung ist für alle gleich, ob man von Osten (ZEN) oder Westen (Mystik) aufgestiegen ist.
Durch das Gipfelerlebnis – die unio mystica – wird man „heil“ oder „ganz“.
Da die westliche Welt ein Paradies für „spirituelle“ Scharlatane geworden ist,
empfiehlt z.B. Sogyal Rinpoche folgendes zu klären:
Mystische Tradition des Lehrers:
Ist er Lehrer oder Meister?
Wie alt ist die Tradition des Meisters des Meisters ?
Hat der Meister eine gültige Übertragung von seinem Meister erhalten?
Weitergabe der Lehre:
Will er die Lehre und die Weisheit bescheiden weitergeben oder hat er
seinen eigenen Vorteil im Sinn?
Kosten der Kurse:
Sind die Kosten angemessen niedrig oder so hoch wie für Manager?
Geschichte: Ein weltberühmter Lebensberater: “Als erstes muß ich Ihnen sagen, dass eine Konsultation bei mir 200 Euro kostet.”
“Ich weiß”, antwortet der Ratsuchende resignierend.
“Als zweites muß ich Ihnen sagen, für dieses Honorar können Sie mir nur zwei Fragen stellen.”
“Was, 200 Euro für zwei Fragen! Finden Sie das nicht etwas teuer?”
“Vielleicht, - und wie lautet Ihre zweite Frage?”
Aldinger
Glauben
Will der Lehrer, dass man ihm glaubt oder führt der Lehrer den Schüler zur eigenen Erfahrung ?
Lehrer sein:
Die Aufgabe, spiritueller Lehrer zu sein, ist sehr schwer. Im ZEN wird das so ausgedrückt:
Es ist, als ob man mit blossen Füßen einen Berg von Schwertern erklimmen müsse.
Links:
Was ist ZEN? Siehe Aufsatz von Willigis Jäger Ko-un Roshi ,
http://www.willigis-jaeger.de/deu/publikationen/publikationen.html , bei Aufsätze.
http://www.schritte-ins-sein.de/Die-immerwaehrende-Philosophie.htm
http://www.transpersonal.at/phperennis.htm
Anhang:
Die 99 herrlichen Namen Allahs finden Sie überall im Internet.
Mindestens auf diese 99 Arten kann mann das Numinose selbst spüren, wenn man dafür empfänglich ist.
Falls man ES nicht selbst spüren kann, so kann man es als Gläubiger einfach dem Pastor glauben, falls der es selbst spüren kann - oder man glaubt den Weisen.
Allah
Der Erbarmer
Der Barmherzige
Der Herr
Der Heiligste
Der Friede
Der Gläubiger
Der Beschützer
Der Mächtige
Der Unwiderstehliche
Der Erhabene
Der Schöpfer
Der Urheber
Der Formende
Der Verzeihende
Der Bezwinger
Der Geber
Der Ernährer
Der Öffnende
Der (All-) Wissende
Der Zusammenzieher
Der Ausdehner
Der Erniedriger
Der Erhöher
Der Auszeichner
Der Demütiger
Der (Alles-) Hörende
Der (Alles-) Sehende
Der Richter
Der Gerechte
Der Vornehme
Der Aufmerksame
Der Vorhersehende
Der Unvergleichliche
Der Vergebende
Der Geschätzte
Der Hohe
Der Große
Der Bewahrer
Der Helfer
Der Beurteiler
Der Verehrte
Der Großzügige
Der Wachsame
Der Antwortende
Der Umarmende
Der Weise
Der Liebende
Der Ruhmreiche
Der Auferwecker
Der Zeuge
Die Wahrheit
Der Treuhänder
Der Starke
Der Standhafte
Der Beschützer
Der Gepriesene
Der Berechner
Der Hervorbringer
Der Belebende
Der Lebensspender
Der Todbringende
Der Lebende
Der Seiende
Der Erschaffer
Der Gerühmte
Der Eine
Der Angerufene
Der Allmächtige
Der Mächtige
Der Vorziehende
Der Zurückstellende
Der Erste
Der Letzte
Der Offenbare
Der Unsichtbare
Der Herrscher
Der Erhöhte
Der Gütige
Der Reue Annehmende
Der Vergelter
Der Verzeihende
Der Gnädige
Herr der Welten
Der Herrliche und Geehrte
Der Gerechte
Der Versammler
Der Reiche
Der Reichmachende
Der Schadenabwender
Der Plagen-Bringende
Der Wohltäter
Das Licht
Der Führer
Der Beginner
Der Ewige
Der Erbe
Der Lenker
Der Geduldige